Immer wenn es neue Schlagzeilen in der Presse oder den sozialen Medien gibt, in denen sexueller Missbrauch oder Gewaltverbrechen im familiären Bereich zu Tage kommen, überschlagen sich die Vorwürfe. Warum hat niemand etwas gemerkt oder geholfen?

Erneutes Versagen durchs Jugendamt? Wie konnte es nur so weit kommen?  Wer übernimmt die Verantwortung? Es gibt viele offene Fragen.

In den Kommentaren überschlagen sich die Empörungen all derer, die ihrer Wut und Fassungslosigkeit Luft machen wollen und die einen Schuldigen suchen. Keine Frage, es werden Fehler gemacht. Keine Frage auch, dass die Jugendämter chronisch unterbesetzt sind. Sicherlich gibt es auch manche Mitarbeiter*innen, deren Engagement noch viel Luft nach oben hat. 

Es gibt aber auch hoch motivierte und sehr engagierte Mitarbeiter*innen, die sehr häufig tatkräftig unterstützen und deren Möglichkeiten aus verschiedenen Gründen begrenzt sind. 

Was ich damit meine? 

Gewalt in der Familie ist ein in sich geschlossenes System mit klaren Richtlinien, damit nichts nach außen dringen soll.

Stell dir vor, du wirst in eine Familie hineingeboren, in der Gewalt an der Tagesordnung ist. Es wird geschrien, gedemütigt, geschlagen oder es kommt zu sexuellen Übergriffen. Woher sollst du als Kind wissen, dass das nicht normal ist? Du bekommst zu Essen, hast einen Schlafplatz und wenn du aufmuckst, giltst du als undankbar. Du hast gefälligst zu tun, was man dir sagt und wenn du nicht gehorchst, bist du ein böses Kind! 

Welches Kind will schon böse sein? 

Du bemühst dich lieb zu sein, lernst nicht aufzufallen, um ja nicht wieder den Zorn auf dich zu ziehen und du bist dankbar, wenn du zwischendurch ein paar positive Lichtblicke der Zuneigung bekommst.

Dir wird früh beigebracht, dass du niemandem etwas erzählen darfst. Denn dann kommen böse Menschen vom Jugendamt, die dich in ein Heim stecken, wo es noch viel schlimmer als jetzt ist. 

In der Schule musst du immer lange Sachen anziehen, damit niemand deine Narben und deine blauen Flecken sieht. Deswegen bist du auch vom Sportunterricht befreit. Du hast so viel Angst, dass du lieber ruhig bist. Du schreibst gute Noten, fällst nicht auf in der Schule und du lernst zu funktionieren, während sich dein Schmerz immer tiefer in dich hinein frisst. 

Irgendwann sind die Verletzungen doch zu häufig, als dass du wieder gegen einen Schrank gerannt sein kannst. Jemand vom Jugendamt hat sich angekündigt und kommt zu Besuch, um mit deinen Eltern zu reden.

An diesem Tag hast du dich gewundert, warum auf einmal das sonst übliche Chaos in der Wohnung aufgeräumt ist, warum es einen mit Tischdecke gedeckten Tisch gibt, auf dem Kaffee und Kuchen hübsch eingedeckt steht.

Deine Eltern sind ganz erstaunt, warum sie denn so einen Besuch bekommen und erzählen der netten Dame, was für liebevolle und fürsorgliche Eltern sie sind. 

Es scheint alles in ,,bester Ordnung.“

Auch bei den weiteren Besuchen oder wenn die Eltern zum Gespräch einbestellt werden, ist es jedes Mal das Gleiche. Deine Eltern sind so zuvorkommend. Sie beteuern wie sehr sie sich um dich und deine kleinen Geschwister kümmern und dass du eben einfach ein schwieriges Kind bist, das halt gerade eine pubertäre Phase hat. 

Wenn unangekündigte Besuche kommen, gibt es Ausreden warum es gerade nicht möglich ist, miteinander zu sprechen. Fassungslos stehst du daneben, willst laut um Hilfe rufen und hast das Gefühl wie sinnlos das ist.

Du gehst in den Überlebensmodus aber der Kampf in dir wird immer größer. Jetzt heißt es, dass nur durch deine Schuld die Familie auseinander geht, dass es immer wegen dir so viel Stress gibt und dass es besser wäre, wenn es dich nie gegeben hätte! Du bist gerade 18 Jahre geworden, deine Eltern werfen dich aus der Wohnung und du weißt nicht mehr weiter.

Genauso ist es einer jungen Frau ergangen, die ich unterstützte. 

Sie hatte Vertrauen zu mir gewonnen, nachdem sie mich kennengelernt und erfahren hatte, was ich beruflich mache.  Als sie hörte, dass ich präventiv mit Kindern arbeite, war sie einerseits begeistert und andererseits traurig weil sie selbst nie so ein Training in ihrer Schulzeit hatte. 

Sie hätte dadurch viel früher erkennen können, dass das, was ihre Eltern gemacht haben, nicht ,,in Ordnung“ ist. Sie hätte zumindest gewusst, dass es Hilfsangebote auch für Kinder gibt. Vielleicht hätte sie sich sogar getraut, sich mir, einer Sozialarbeiterin oder einer Hilfsorganisation anzuvertrauen. 

So wie ihr geht es tausenden von Kindern - tagtäglich!

Ihre Peiniger haben eine unglaubliche Fähigkeit der Manipulation, Verstellung und Täuschung! 

Nach Außen sind sie die fürsorglichen, zuvorkommenden und liebevollen Eltern, die nur das Beste für ihr Kind wollen. Hinter verschlossenen Türen zeigt sich ihr wahres Gesicht. Diese Art macht es oft so schwer oder gar unmöglich zu helfen, weil es eben keine Beweise gibt.

Dem Mädchen geht es inzwischen so weit gut und sie bekommt weitere Hilfe. 

Mir zeigt es einmal mehr, wie wichtig Aufklärung, Sensibilisierung und die Selbstwert- und Präventionskurse sind. 

Dafür brauche ich weitere Unterstützung und Trainer*innen.  Nähere Informationen gerne persönlich.

Als ich neulich auf einer Veranstaltung war, ist es wieder passiert:  Ich stellte mich vor und sagte, dass ich seit 2009 in der lebendigen Prävention auch gegenüber sexuellem Missbrauch, Mobbing und Gewalt tätig bin und hier vor allem mit Kindern arbeite. „Oh weh, da bewundere ich sie, bei all den schrecklichen Vorfällen die ständig passieren - das könnte ich nicht!“ bekam ich als Antwort. 

Erst als ich noch einmal betonte in der Prävention tätig zu sein und eine längere Pause ließ, fragte mein Gegenüber leicht irritiert: „Ach so, sie arbeiten gar nicht mit denen die Opfer geworden sind?“

Diese Kennenlern-Prozedur erlebe ich seit vielen Jahren, egal in welchen Kreisen. Selbst bei diversen Veranstaltungen bei denen ich auf Abgeordnete oder andere gesellschaftlich verantwortliche Entscheidungsträger treffe. 

Ist es nicht verrückt, dass alle nach mehr Prävention rufen, die meisten aber keine Ahnung haben was damit wirklich gemeint ist? 

Dabei ist es doch ganz einfach:

Prävention bedeutet z.B. Maßnahmen zu ergreifen um das Auftreten von Problemen, seelischen wie körperlichen Verletzungen und Risiken rechtzeitig zu erkennen und ihnen vorbeugend entgegen wirken zu können. Das Ziel ist es, negative Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden und die eigene Gesundheit zu vermeiden oder zu minimieren.

Soviel zu einer theoretischen Definition für uns intellektuell Erwachsene.

In den Trainings mit den Kindern braucht es keine langen Erklärungen, sondern vielmehr praktische Übungen und Rollenspiele, die mit viel Einfühlungsvermögen und auch mit Humor sofort erlebbar gemacht werden. 

Es geht darum,

Diese Fragen gelten als Grundlage für alle Lebensbereiche, in denen Grenzüberschreitungen statt finden können. 

Die Präventionstrainings mit den Kindern gehen über 6 Wochen. So haben die Kinder die Chance, die gelernten Inhalte immer wieder in verschiedenen Themenbereichen auszuprobieren, zu verinnerlichen, um sie dementsprechend auch anwenden zu können.

Oftmals erkennen gerade in dieser Übung die sogenannten „Coolen“, dass ihr Handeln eigentlich gar nicht so cool ist. Nicht selten kommt es vor, dass gerade die „Fiesen“ durch den Kurs erfahren, dass es andere Möglichkeiten gibt zu zeigen wie „stark“ und wertvoll sie sind.

Was aber immer wieder in jeder Kurseinheit geschieht ist, wie anfänglich schüchterne oder auch verunsicherte Kinder von Stunde zu Stunde mehr Zutrauen und Selbstsicherheit bekommen und ihre Augen vor Stolz leuchten.

Ebenso sind die Eltern in das Training mit einbezogen: Eltern-Infoabend, Begleitbriefe und Übungsblätter, die sie gemeinsam mit ihrem Kind erarbeiten.

Auch wenn ich präventiv mit den Kindern trainiere kommt es vor, dass mir ein Kind im Laufe des Kurses etwas anvertraut, was es sonst noch niemand erzählt hat. Hier heisst es dann, zum Wohl des Kindes die sinnvoll richtigen Schritte zu gehen.

In all den Jahren habe ich über hunderte von positiven Feedbacks vor allem von Eltern bekommen, wie wichtig und sinnvoll dieses Training für sie war. Nicht nur für ihre Kinder selbst, sondern auch für sie als Familie. 

So gibt es ihnen mehr Sicherheit, auch über sensible Themen zu sprechen.  Es gibt mehr gemeinsame Absprachen und sehr häufig auch weniger Streit. Viele Eltern sagen auch, wie sehr sie sich selbst früher so ein Training gewünscht hätten. Dann wäre ihnen sicherlich einiges Unangenehme und Schlimme erspart geblieben.

Du möchtest einen Eltern-Infoabend für eure Grundschule?  (Momentan leider nur in Berlin & Brandenburg möglich) Dann freue ich mich auf eine Nachricht.

Du möchtest auch gerne Kinder stärken und Selbstwert- und Präventionstrainer*in werden? (bundesweit) Dann lass uns gerne einen Termin zum Kennenlernen vereinbaren.

Genauso freue ich mich auch über das Weitersagen und Teilen. Denn: Alle fordern mehr Prävention aber viele wissen nicht wie.

„Ich kann es echt nicht mehr hören!“ „Immer nur Mahnungen und Verbote. Wo sollen wir uns denn noch alles einschränken?“ Sie provozieren uns mit Angstmache, davon will ich nichts mehr wissen!“
So empörte sich eine Mutter mir gegenüber, als ich das Thema: Achtsamer Umgang mit Kinderfotos im Internet ansprach.

Der Vorwurf der Angstmache kommt immer wieder. Vor allem bei Themen mit denen wir uns noch nicht wirklich bewusst auseinandergestzt haben. Insgeheim wissen oder ahnen wir, dass wir mit unserem Verhalten auch etwas eventuell problematisches auslösen könnten- fühlen uns dadurch aber gemaßregelt und eingeschränkt.
Spannend war bei dieser Mutter, dass ich mich noch gar nicht zu dem Thema direkt geäussert hatte, sondern nur die Frage in den Raum gestellt hatte, ob die Eltern der Meinung sind, dass wir mit Kinderfotos im Netz einen bewussteren Umgang haben sollten oder ob dies unproblematisch sei.

Gerade wenn es um das Hochladen von Kinderfotos im Internet geht, kochen die Gemüter schnell hoch.

Als Eltern und Großeltern sind wir so stolz auf unsere Kleinen, dass wir jeden schönen Moment und die lustigen Schnappschüsse und Videos am liebsten mit der ganzen Welt teilen möchten. Und tut es uns nicht allen gut, wenn wir bei all den üblichen Schreckensmeldungen in den üblichen Nachrichten fröhliche Kinder und Familienbilder sehen die unser Herz berühren?

Es gibt viele Eltern, für die es völlig unproblematisch ist, gedankenlos jedes süße Foto sogar noch mit privaten Namen, Alter oder diverser Vorlieben ihrer Kinder zu präsentieren.
Da werden neben den ersten Gehversuchen lustigen Wasserschlachten auch schnell Bilder gezeigt, die dem betreffenden Kind - ein paar Jahre später ziemlich peinlich sein könnten.

Einmal im Klassenchat oder einer diversen anderen Plattform unter Schüler*innen hochgeladen, kann man so schnell zur „allgemeinen Belustigung“ beitragen. Bei Kindern mit einem geringen Selbstbewusstsein kann dies fatale Folgen haben.

Auch Kinder haben Persönlichkeitsrechte! So dürfen ihre Fotos nicht ohne ihre Einwilligung veröffentlicht werden. Da sie die Tragweite einer Veröffentlichung noch nicht kennen, haben die Eltern als Sorgeberechtigte die Verantwortung.

Problematisch kann es auch bei einer Trennung sein, wenn ein Elternteil ohne Zustimmung des anderen einfach ein Foto oder Video ins Netzt stellt. Nicht selten müssen dann die Familiengerichte zugezogen werden.

Einmal im Netz - Immer im Netz!

Auch wenn es um sexualisierte Gewalt und Missbrauch geht, raten Kinderschutzorganisationen und Ermittlungsbehörden dringend davon ab, privates Bildmaterial von Kindern zu veröffentlichen. Denn schon länger wissen wir, dass auch scheinbar harmlose Bilder von Pädosexuellen geklaut und in kinderpornografischen Foren mit entsprechend obszönen Kommentaren hochgeladen und weiter verbreitet werden.

Wie kann ein bewusster Umgang gahndhabt werden?

Letztendlich liegt es immer in der eigenen Verantwortung.

Für unser Stiftung/unseren Verein, haben auch wir uns intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt.

Wie sollen wir auf Themen die Kinder betreffen aufmerksam machen, wenn wir keine Kinderbilder zu den Texten nutzen?

Nach langem Hin und Her sind wir zu der Meinung gekommen, dass klischefreie Darstellungen von Kindern in Alltagssituationen unsere Arbeit unterstützen kann.
So sind unsere Kinderbilder von heute erwachsenen Persönlichkeiten mit deren Genehmigung.

In seltenen Fällen greifen wir auf öffentlich käufliche Fotos, oder auf die Mediathek der UBSKM (Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs)

Auch dieses Jahr gibt es wieder unzählige gute Veranstaltungen und Aktionen, die dazu aufrufen, nach 30 Jahren die Kinderrechte endlich vollständig umzusetzen.

Und nach dem Tag?

Die Veranstaltungen und Aktionen sind vorbei und nun?

Ist das Gewissen „Wir haben ja etwas getan“ wieder beruhigt für ein Jahr?

Die meisten von uns denken bei Kinderrechten zuerst an die schwierigen Herausforderungen wie Krieg, Vertreibung und Hunger in der Welt.

Keine Frage, da muss unfassbar viel getan werden!

Doch auch hier bei uns werden in allen Kreisen der Bevölkerung tagtäglich Kinderrechte bewusst, oder unbewusst missachtet und/oder verletzt!

Damit meine ich nicht nur die unfassbar hohen Opferzahlen bei sexuellem Missbrauch, Mobbing und Gewalt, sondern auch die „kleinen“ tagtäglichen Vorfälle, die Kinder und Jugendliche in ihrem Selbstwert schwächen anstelle sie zu stärken.

Bei jüngeren Kindern kommt es z. B. häufig vor:

Das sind nur wenige typische Beispiele, die in über 10 Jahren Präventionstraining immer wieder von den Kindern kommen und die sie als unangenehm empfinden.

Größere Kinder, haben meist schon etwas von Kinderrechten gehört.

Doch wenn sie versuchen diese einzufordern, stoßen einige von ihnen häufig auf Ablehnung oder Unverständnis, sodass es schnell zum Streit kommt.

Was können wir als Eltern tun, um nicht nur über Kinderrechte zu reden, sondern sie tagtäglich zu leben?

In den meisten Fällen, würde es schon viel helfen, wenn wir uns selbst überprüfen würden, ob wir so behandelt werden wollen, wie wir die Kinder behandeln.

Ist das zu kompliziert?

Gemeinsame Absprachen und Vereinbarungen benötigen am Anfang vielleicht etwas mehr Zeit. Doch wenn ihr euch immer wieder darin übt, werdet ihr alle mit mehr friedlichem Miteinander belohnt.

Was können wir als Fachkräfte in Schulen, Jugendeinrichtungen oder Vereinen zur konkreten Umsetzung der Kinderrechte beitragen?

Erschreckenderweise, haben sich viel zu wenig Einrichtungen auch mit dem Thema: Schutzkonzepte für Institutionen bisher auseinandergesetzt.

Schutzkonzepte dienen nicht nur der Vermeidung und Klärung von sexuellem Missbrauch, Mobbing, und Gewalt, sondern sie tragen wesentlich für ein generelles friedlicheres Miteinander bei. Achtsamkeit, Mitspracherechte und Beschwerdemanagement sind hierzu wichtige Bausteine.

Gerade in Schulen, kommt es auch deshalb häufig vor, dass wir zwar als Präventionstrainer*innen zu den Kursen kommen, dort dann aber einen so riesigen Berg von Problemen in der Klasse vorfinden, dass wir quasi als Feuerlöscher agieren müssen.

Auch hier können klare Absprachen und Vereinbarungen, für die einmal Zeit verwendet wird, wahre Wunder bewirken.

Wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen ihre Probleme und Wünsche erst einmal frei äußern dürfen, ohne dass sie gleich eine negative Bewertung bekommen. Erst dann sind sie überhaupt bereit, näher zu betrachten, was realisierbar ist und was nicht.

Wir machen gute Erfahrungen mit unserem Problem und Wunschplakat.

Auf ein Plakat kann jeder draufschreiben, was nervt, ärgert und stresst. Dieses Plakat kann ruhig eine Weile im Raum hängen und immer wieder mal ergänzt werden.

Ziel ist, dass ihr merkt, dass ihr 1. nicht alleine mit eurem Problem seid und 2. Was kann jeder dazu beitragen, dass die benannten Probleme weniger werden und es angenehmer und friedlicher wird?

Auf das zweite Plakat, wird gesammelt, was ihr euch wünscht und welche Bedürfnisse ihr habt.

Interessant ist, dass die Kinder und Jugendlichen da gar nicht so abgehobene Vorstellungen haben. Beim letzten Mal, stand u. a. auf dem Plakat: Mehr Bälle, eine Volley Ball AG, mehr Auswahl in der Cafeteria, bei zu viel Stress 10 Minuten Auszeit, Klassenrat, Hula-Hoop-Reifen für die Pause …

Das Gute an den beiden Plakaten ist, dass ihr sie immer wieder neu überprüfen könnt und euch eurer Handlungen und messbarer Erfolge erfreuen und belohnen dürft.

Jetzt bin ich gespannt auf eure Ideen und wünsche euch viel Erfolg zur tatkräftigen Umsetzung des Kinderschutzes.

Eure Panja

Realistisch gesehen, wohl eine unlösbare Aufgabe…. Und trotzdem können wir gemeinsam sehr viel bewegen und zum Guten verändern.

Nun als hochentwickelte Industrienation sollte man doch meinen, wir sind alle glücklich und zufrieden und unsere Kinder können sich ebenso frei entwickeln, oder? Sollten doch mal Probleme auftauchen, gibt es ja Beratungsstellen oder andere Institutionen, die eben weiterhelfen und schon das richtige entscheiden und handeln.

Wie also kann es dann sein, das Mobbing – Missbrauch – Gewalt an Kindern und unter Kindern enorm zunimmt?

Kann es sein, dass unser altes Hilfesystem nicht mehr richtig funktioniert oder gar noch nie wirklich funktioniert hat?

Wer trägt die Verantwortung dafür? Politik, Schule, Eltern oder unsere gesamte Gesellschaft?

Mobbing – Missbrauch – Gewalt an Kindern und unter Kindern

Das wollen/können wir uns normalerweise nicht vorstellen, zu sehr ängstigen oder belasten uns derart grausame Bilder von Opfern, je jünger umso unvorstellbarer. Um solche Bilder nicht zu nah kommen zu lassen, schießen wir uns oft auf den Täter*in ein, der krank, kaputt oder eben abartig ist….. Wir fragen uns „Wie kann ein Mensch nur so sein“ oder was auch heute noch sehr sehr oft passiert, ist verleugnen… „Der/Die sind doch anständige Leute, die würden doch sowas nicht machen“
Leugnen, verdrängen, ignorieren – das ist quasi ein Schutzsystem für Dinge, die wir nicht gerne aushalten oder auch nicht aushalten können.

Doch wie lange hält dieser Schutz die Realität fern?

Macht es nicht mehr Sinn, all seinen Mut zusammen zu nehmen und sich dem Problem zu stellen? Schritt für Schritt?

Mit unserem Blog laden wir dich ein mit uns etwas zu verändern, zu bewegen, aufmerksam zu sein, nachdenklich zu sein, kritisch zu sein, Fragen zu stellen, Diskussionen zu eröffnen, nach Hilfe zu fragen, offen für neues zu sein, miteinander zu sein………….

Prävention heißt VORBEUGEN/ VORSORGEN

Also lasst uns nicht länger schweigen, das schützt nur die Täter!

Liebe Grüße

Janine

Sicherlich bist du wie wir der Meinung, dass Kinder eine glückliche Kindheit, eine sichere Jugend und im erwachsenen Alter ein zufriedenes Leben führen sollten, oder?

Glücklicherweise gibt es heute viele Eltern die dies auch so sehen und die eine liebevolle Beziehung anstelle einer moralgeprägten starren Erziehung zu ihren Kindern leben und jeden Tag ihr Bestes geben.

Es gibt unzählige gute Bücher als Leitfaden, viele Eltern-Kind-Programme und auch einige hervorragende Erzieher*innen und Pädagog*innen, die sich trotz der oftmals starren Lehrplanvorschriften bemühen im Positiven für die Kinder und ihre Eltern da zu sein.

Warum also das Wörtchen: „sollten“ in meinem Einführungssatz?

Weil das Leben manchmal leider anders verläuft als wir es uns wünschen.

Selbst wenn du eine wundervolle Beziehung mit deinem Kind lebst, können leider Dinge passieren mit denen du nie gerechnet hättest. Ob in deiner eigenen Familie oder in deinem nahen Umfeld. Das ist ungefähr so, wie wenn du dich zu 100 Prozent im Straßenverkehr richtig verhälst und dir irgend so ein Trottel die Vorfahrt nimmt und in dein Auto kracht. Manchmal kommen wir mit kleinen Blessuren davon und manchmal kann es einen für das gesamte Leben zeichnen.

Unterbewusst wissen wir das. Wenn wir es uns aber ständig vor Augen halten, würden wir am Beispiel vom Auto womöglich vor Angst unsicher fahren und gerade dadurch einen Unfall verursachen.

Im Bezug zu Kindern ist es ähnlich. Manche Erwachsenen schaffen es perfekt jede Unsicherheit auszublenden, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Andere wiederum haben ständig Sorge und Angst und merken gar nicht oder viel zu spät, wie sehr sie sich selbst und ihre Kinder damit überfordern.

Wie also können wir Kinder bestmöglich gegenüber all den tagtäglichen Herausforderungen schützen?

Vor allem wenn es um Mobbing, Gewalt und sexuellen Missbrauch geht?

Wie können wir für unsere Kinder im Vertrauen da sein, wenn wir selbst einen großen schwer beladenen Rucksack mit Stress, Angst oder nicht aufgearbeiteten Stolpersteinen mit uns herumschleppen?

Und was können wir als Gesellschaft tun um Kinder zu schützen?

Das sind die zentralen Fragen denen wir uns in unserer täglichen Arbeit stellen und laden dich ein, gemeinsam mit uns Antworten und Lösungen zu finden.

Von klein auf beschäftigt mich die Frage warum Menschen so oft so gemein zueinander sind. Schnell war mir klar, dass es meist ungute Gefühle und unausgesprochene, bzw. unbefriedigte Bedürfnisse sind die große und kleine Menschen in Stresssituationen und daraus entstehende Verhaltensweisen führen. Zusätzlich hatte ich viele eigene Erlebnisse und Erfahrungen die ich niemand anderem wünsche, die mir aber das lebendige Wissen geben welches man nicht allein aus Büchern lernen kann.

Seit über 10 Jahren bin ich aktiv in der Prävention tätig. Das heisst z.b. Stressbewältigung  und Aufklärung für Erwachsene und aktive Präventionstrainings gegen Missbrauch, Mobbing und Gewalt für Kinder ab 5 Jahren in Kitas und Schulen.

Ich bin glückliche Mutter zweier wundervoller Jungs mit denen ich eine sehr vertrauensvolle Beziehung lebe, in der jeder seine Selbstständigkeit hat.

Mit der Stiftung Glückliche Kinder Starke Menschen und dem dazugehörigen Verein geht mein Traum endlich in Erfüllung. Weg von „nur lustigen Kinderkursen“ hin zu einer wirklichen Veränderung in unserer Gesellschaft.

Endlich habe ich die Menschen gefunden die ebenso optimistisch-visionär denken und mich in meinem Vorhaben der aktiven Kinderprävention unterstützen.

Eine dieser wunderbaren Menschen ist Janine Zierold.

Noch nie in meinem Leben bin ich so einer lebenslustigen starken Frau begegnet, die aus ihrer Vergangenheit heraus heute anderen Zuversicht und Kraft gibt.

Jahrelange Martyrien mit jeder Form an Gewalt und Missbrauch seelisch wie körperlich zu überleben kostet schon schier unüberwindbare Kraft.

Sich seiner Vergangenheit zu stellen- sich mit all dem Schmerz in der Aufarbeitung neu zu konfrontieren- sich professionell zum Coach für diesen Bereich auszubilden, dazu braucht es unendlich viel Mut und ein klares Ziel vor Augen.

Gemeinsam werden wir euch hier im Blog Informationen zu unseren Aktivitäten der Stiftung/des Vereins und zu vielen Bereichen rund um das Thema Prävention aufklären.

Wir freuen uns auf anregenden, unterhaltsamen Austausch mit dir und deinen Freunden, Bekannten, Verwandten, deiner Familie und natürlich mit jedem, der nicht länger die Augen verschließen möchte.

Runter mit den Scheuklappen, darüber reden und endlich handeln als immer nur ohnmächtig schimpfen, wenn wieder einmal etwas Schlimmes passiert ist.

Eure Panja

P.S. Wenn ihr unsere Beiträge liked, teilt und darüber redet, ist das schon ein aktiver Teil zum Kinderschutz!

Gefühl? Nun eigentlich handelt es sich eher um das Selbstbild, welches wir im Laufe unseres Lebens entwickeln.

Wie nehmen wir uns selbst wahr?
Wie sehr magst du dich?

Wie sehr bist du mit dir als Person zufrieden?

Und wie gehst du mit dir um, solltest du mal nicht zufrieden sein? –

Diese Fragen legen die Grundsteine, um mit sich selbst in Beziehung zu treten und den eigenen Selbstwert zu erspüren.

Doch wie oft überlassen wir die Bewertung unseres eigenen Wertes anderen.
Wir hungern nach Anerkennung von außen, nach Wertschätzung und überlassen damit anderen, ob wir gut oder schlecht von uns denken.
Ein gesunder und stabiler Selbstwert ist jedoch wichtig, um mit Herausforderungen und auch mal mit Niederlagen umgehen zu können.


Hierfür wird in der Kindheit oft schon der Grundstein gelegt, Eltern, Schule und Freunde haben hier einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung.
Fehlt ein respektvoller Umgang, werden Kinder eher verspottet oder bloßgestellt, ständig nur kritisiert oder "verliert ständig im Vergleich mit anderen" ohne auch die Stärken des Kindes wahrzunehmen, kann das eigene Selbstwertgefühl erheblichen Schaden davon tragen.
Die Betroffenen entwickeln dann die Überzeugung, dass sie – so wie sie sind, nicht richtig oder gut genug sind.
Die eigenen Bedürfnisse zählen wenig bis gar nicht mehr, denn es kommt einzig und allein auf die Erfüllung fremder Erwartungen an. Diese Überzeugung bleibt dann auch als Erwachsener. Oftmals haben Betroffene ein vollkommen verzerrtes Selbstbild, trauen sich weniger zu, halten sich für nicht erfolgreich, fühlen sich wertlos. Dies hat natürlich Auswirkungen auf unsere Gesundheit, auf unsere Beziehungen und unser ganzen Leben.


Ein stabiles Selbstwertgefühl, gibt uns Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, auch wenn es im Leben eben mal etwas holprig verläuft.


Mal ein kleines Beispiel aus dem Alltag:

Marie (3 Jahre) kommt bald in den Kindergarten und lernt gerade sich morgens allein anzuziehen. Jeder von uns weiß wie viel Geduld wir meistens brauchen bis Reissverschluss und Schuhe (Schleifen) alleine zugemacht werden können.


Egal wie sich Marie bemüht, so richtig will es auch nach 2 Wochen nicht klappen und sie ist traurig, weil sie spürt das Mama enttäuscht ist. „Andere Kinder lernen schneller, wieso du nicht?“
Dann ist er da, der erste Tag im Kindergarten…. Morgens ist Marie ganz aufgeregt wegen all dem Neuen, ein bisschen Angst hat sie auch (Wie wird so ein Tag ohne Mama?) Sie springt rum vor Freude, nur das mit dem Anziehen klappt heute so gar nicht. Langsam wird auch Mama nervös, denn sie muss zur Arbeit, die Zeit drängt und zum gefühlt 100sten Mal fordert sie Marie auf, sich endlich anzuziehen. Als alles nicht hilft, greift sie selbst zu den Schuhen und Marie´s Jacke und zieht sie an… begleitet mit den Worten „Komm her, ich mach das, sonst wird das nie etwas“
Und so ging es jeden Morgen, denn es war leicht und ging schneller Marie anzuziehen als zu warten bis sie es lernte. So gingen ein paar Monate ins Land und die morgendliche Situation hatte sich „eingespielt“ jedoch lernte Marie auch 1 Jahr später nicht ihre Jacke und ihre Schuhe zu zumachen.
Andere Kinder lachten sie deswegen schon aus und auch die Kindergärtnerin meinte, sie sollte es nun langsam auch mal lernen „Du bist doch kein Baby mehr“

Wie kann Marie so gesund lernen?

Kaum, denn ihre Fähigkeiten werden mit anderen Verglichen und sie verliert dabei. Denn die Botschaft ist „Die anderen sind Besser“
Sollte diese Botschaft zu einer Dauerschleife in ihrem Leben werden, wird sie mit Sicherheit ein instabiles Selbstwertgefühl entwickeln, welches erheblich von der Meinung anderer abhängt.
Und dies wird sich zu gegebener Zeit in Auffälligkeiten in ihrem Verhalten wiederspiegeln…..

Dazu kommen wir später in einem anderen Beitrag.
Ich hoffe, dir hat der Artikel gefallen und dich auch ein bisschen ins Nachdenken gebracht, um mit uns in den Austausch zu gehen.

Liebe Grüße Janine

Hast du Fragen oder Anregungen, Themen?
Dann schreib mir gerne auch eine Mail:
Janine@stiftunggluecklichekinder.de

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